Erst die Ruhe, dann der Sturm

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Erst die Ruhe, dann der Sturm

mrg 08062019
08.06.2019 - Nach Segeln satt zum Auftakt wurde die Qualifikationsrunde im 22. Match Race Germany am Freitag mit verkürztem Programm fortgesetzt.

Sechs Duelle statt der 33 vom Vortag konnten die neue Wettfahrtleiterin Sabine Brugger und ihr Team vom Yacht-Club Langenargen am Freitag nur starten, bevor eine hartnäckige Flaute die Teams zur Rückkehr in den Hafen zwang. Dazu gab es ein außergewöhnliches Wetter-Szenario, wie nicht nur Titelverteidiger Eric Monnin feststellte: „Eine Fön-Sturmwarnung bei spiegelglattem Wasser ist auch für den Bodensee ungewöhnlich.“ Für den späten Freitagnachmittag erwarteten die Veranstalter nach eindringlichen amtlichen Warnungen einen heißen Fön-Sturm aus Südost. Entsprechend wurden die Boote im Hafen gesichert und die Festzelte und die große Erdinger Urweisse Hütt’n, in der am Abend tausende Gäste zur traditionellen „Match Race goes Dirndl und Lederhose“-Party erwartet wurden.

Sportlich haben sich bei Deutschlands einzigem Grand Prix der Duellsegler bereits die ersten Mannschaften sicher fürs Viertelfinale qualifiziert. Allen voran der Australier Will Boulden und sein Alpha Racing Team aus Fremantle. Bei ihrer Premiere hat die Crew aus Down Under in der Vorrunde mit bislang sechs Siegen bei nur einer Niederlage geglänzt. Sicher eine Runde weiter sind auch alle Mannschaften mit fünf Siegen, darunter Titelverteidiger Eric Monnin und sein Capvis Swiss Match Race Team, der Hamburger Physiker Max Gurgel und sein Team VmaxYachting sowie der österreichische Skipper Max Trippolt und dessen Team Segelmanufactur aus Bregenz. Der zweimalige Match-Race-Germany-Gewinner Eric Monnin sagte: „Heute war bei uns vieles gut, wir müssen uns aber weiter Tag für Tag verbessern. Unsere Auftaktniederlage gegen Max Gurgels Team war ein gutes Warnsignal.“ Der 43-jährige Schweizer Bootskonstrukteur sagte zum Handling der Matchrace-Yachten: „Da ist Feingefühl im Umgang mit den großen Booten gefordert, nicht Würgen. Es muss einfach laufen. So erklärt sich auch, dass es heute keine Proteste gab. Niemand will in leichten Winden in enge Situationen kommen, die das Boot stoppen können.“

Alle anderen Teams mit vier oder weniger Punkten im Zwischenklassement nach 13 von 15 Flights à drei Duellen müssen zittern, darunter alle drei polnischen Teams der Skipper Lukasz Wosinski (HRM Racing Team, 4 Siege), Szymon Jablkowski (Jablkowski Sailing Team, 1 Sieg) und Patryk Zbroja (KS Dobra Marina Szczecin, 1 Sieg). „Dabei können wir eigentlich alle schlagen“, so Lukasz Wosinski mit einem Augenzwinkern, „aber dummerweise uns selber offenbar am besten. Wir haben heute zwei Rennen durch dumme Fehler meinerseits verloren.“ Die Entscheidung, ob und welche polnischen Crews das Viertelfinale erreichen, fällt erst in den letzten sechs Vorrunden-Duellen am Samstagmorgen.

Für Applaus bei der öffentlichen Pressekonferenz sorgte am Freitagnachmittag auch der erst 17 Jahre alte Steuermann Emil Kjaer aus Kopenhagen, der bei seiner Match-Race-Germany-Premiere mit dem Downhill Sailing Team bereits 4 Punkte sammeln konnte: „Wir werden jeden Tag besser. Ich denke, wir können es mit allen hier aufnehmen.“ Wie wichtig die Starts bei Duellen in sehr leichten Winden sind, erklärte der neuseeländischen Steuermann Nick Egnot-Johnson (Knots Racing) von der legendären Royal New Zealand Yacht Squadron – jenem Verein, der aktuell mit dem Emirates Team New Zealand den America’s Cup verteidigt. „Der Start hat in den leichten Winden von heute fast alles ausgemacht, weil es danach mit den großen Booten kaum mehr Überholmöglichkeiten gibt.“ VmaxYachting-Steuermann Max Gurgel bekam das im Rennen gegen die Kiwis zu spüren, kassierte nach fünf Siegen seine vierte Niederlage und erzählte später: „Ich habe heute einen heftigen Timing-Fehler gemacht. Wir sind schlicht zu spät zur Startlinie gekommen und haben uns selbst geschlagen. Entsprechend haben wir unsere An-Bord-Kommunikation für die kommenden Tage umgestellt, werden sie effizienter gestalten.“ Vor Beginn der Viertelfinalrunde setzt Gurgel auf eine bekannte Stärke seines Teams: „Unter Druck sind wir eigentlich am besten.“

Das Match Race Germany wird am Samstag um 9 Uhr in bewährter Regie der Wettfahrtleitung vom Yacht-Club Langenargen mit der neuen Wettfahrtleiterin Sabine Brugger fortgesetzt und endet Pfingstmontag mit dem kleinen und dem großen Finale sowie der Siegerehrung und der öffentlichen Pressekonferenz im Langenargener Gondelhafen, der in den kommenden Tagen auch die Herzschlagkammer für Band-Auftritte und Parties bei freiem Eintritt ist. Über die kommenden drei Tage werden zehntausende Zuschauer im sonnigen Gondelhafen und an den Ufern erwartet.

Zwischenergebnis

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