8mR-Weltmeisterschaft am Bodensee

Copyright © Bodensee-News 
murette banner
MURETTE AG UND PANTAENIUS GRUPPE AUF GEMEINSAMEM KURS
charterpass
zwischenraum banner
IG wasserpsort am see banner
Zusammenarbeit BN & IBN

8mR-Weltmeisterschaft am Bodensee

YCL 8mR WM2018 Vorschau 1
25.06.2018: Vom 1. bis 7. Juli 2018 wird der Yacht Club Langenargen die Weltmeisterschaft der 8mR-Yachten durchführen. 23 Boote dieser bereits seit 1907 existierenden Klasse werden am Start sein.

Die Weltmeisterschaft der 8mR-Yachten wird vom 1. bis 7. Juli beim Yacht Club Langenargen auf dem Bodensee ausgesegelt. 23 dieser eleganten Yachten werden erwartet, einige davon um die 100 Jahre alt. Zehn Wettfahrten sind vorgesehen, die erste soll am Montag (2. Juli) gestartet werden.

Gewertet wird in vier Altersklassen. Starten werden die „Achter“, ob historisch mit Gaffelrigg oder modern mit Foliensegeln, alle gemeinsam. Die Liegeplätze der bis zu 15 Meter langen Yachten sind rund um das „Race Village“ im BMK Yachthafen Langenargen, wo es auch für Zuschauer Rennatmosphäre, Informationen, kulinarischen Köstlichkeiten und kalte Getränke gibt.

Am Wochenende vor den WM-Wettfahrten führt der Yacht Club Langenargen den „Aguti Classic Cup“ für verschiedene Yacht-Klassiker durch (30. Juni und 1. Juli). Hier sind rund 40 Boote am Start: Schärenkreuzer, Nationale Kreuzer, L-Boote und natürlich die „Achter“, die sich bei dieser Gelegenheit schon einmal „warm laufen“ können.

Für Zuschauer fährt das Boot „Seelöwe“ beim Aguti Classic Cup (30. Juni und 1. Juli) wie auch bei der Weltmeisterschaft (1. Juli bis 7. Juli) jeweils um 11, 13 und 15 Uhr vom Gemeindehafen Langenargen in das Regattagebiet.

Fortlaufende Informationen über die 8mR-WM sind zu finden unter: ycl.la

YCL 8mR WM2018 Vorschau 2

Faszination Eight Metre
Edle Boote, harte Renner: Die historische 8-Meter-Klasse gilt als die schönste und größte Bootsklasse auf dem Bodensee. Und mehr als das: Die Internationale 8mR-Vereinigung hat am Bodensee die weltweit größte Flotte dieser ausgesprochen feinen, alten Regatta-Yachten. Auch wenn sie 90 Jahre und mehr auf den Spanten haben: Die 8mR-Yachten werden von ihren stolzen Eignern im Wettkampf gnadenlos gesegelt. Zum Showdown kommt es vom 1. bis 7. Juli, wenn vor Langenargen die Weltmeisterschaft dieser Klasse ausgesegelt wird.
YCL 8mR WM2018 Vorschau 3

8mR-Boote: Die Königsklasse der Regatta-Yachten
Den Zauber klassischer Regatta-Yachten kann man auch am Bodensee erleben. Hier hat die „Eight Metre Racing Class“, kurz „8mR“, eine Hochburg. Rund 20 dieser Boote bilden eine der größten Flotte der klassischen „Achter“ weltweit. Man nennt sie „8mR-Yachten“, doch über die Länge sagt das nichts aus. Sie sind um die 14 Meter lang, sehen unendlich schnittig aus. Bekannte Boote am Bodensee sind die „Bayern II”, „Bera”, „Edit”, „Elfe II”, „Frøya“, „Lucky Girl”, „Sposa II“, „Silhouette” oder „Wyvern“. Die meisten haben 75 bis 100 Jahre auf den Spanten, doch sie strahlen wie am Tag ihres Stapellaufs. Der Großteil dieser Schiffe wurde zwischen 1907 und 1940 gebaut und wird von den Eignern liebevoll in perfektem Zustand gehalten. Unter all den Booten sind sie die schönsten und stolzesten Schwäne auf dem Bodensee. Ob wie zu Kaisers Zeiten als Kutter getakelt mit Gaffelrigg, Gaffeltopp und mehreren Vorsegeln – oder als Sloop mit Bermuda-Rigg, wie es seit den 1920er Jahren in Gebrauch ist: Ein Achter unter vollen Segeln ist ein ästhetischer Hochgenuss.

Hier wird auf Sieg gesegelt
Wer nun meint, die historischen Schätzchen werden gepflegt und in Watte gepackt, liegt völlig falsch und kennt die Segler nicht. Ein altes Sprichwort sagt: „Schiffe sind im Hafen am sichersten, doch dafür sind sie nicht gebaut.“ So werden die edlen Achter von ihren Eignern im Wettkampf hart gesegelt. Achter sind schließlich Regattaboote und keine Badeinseln. Kaum eine historische Bootsklasse geht so scharf um die Bahnmarken wie die „8mR“.

Und das nicht nur vor der Haustüre auf dem Bodensee: Immer wieder werden die Boote aus dem Wasser gehoben und auf Trailer verladen, um an nationalen und internationalen „Eight Metre Class“-Regatten teilzunehmen. Der Transport der um die acht Tonnen schweren Kostbarkeiten quer durch Europa und sogar nach Übersee ist für Eigner und Mannschaften ein erheblicher Aufwand. Umso erfreulicher ist, dass er nach wie vor unbeirrt betrieben wird. Der Meterklassen-Virus erhält der Yachtwelt die schönen 8mR Yachten – vom aparten Klassiker bis zur modernen Rennmaschine.

Die Meterklassen: Das Rennen beginnt
Im Oktober 1907 wurde in London die International Yacht Racing Union IYRU gegründet und die sogenannte „Metre Rule“ ins Leben gerufen. Damit war es erstmals möglich, „mit gleichen Waffen“ Regatten zu segeln, da die Boote nach dieser Regel gebaut wurden und in den Meter-Klassen vergleichbar gesegelt wurden.
YCL 8mR WM2018 Vorschau 4

First Rule, Second Rule....
Die Meter-Formel ist eine komplexe Berechnung der Schiffs-Takelage- und Segelgröße und muss je nach Klasse am Ende der Berechnung die Zahl 8 (deshalb werden diese Schiffe „Achter“ genannt) ergeben: Bei den „Sechsern“ eben 6 oder bei den „Zwölfern“ ist es dann 12. Die Original-Formel wurde von 1907 bis 1919 angewendet und wird heute die „First International Rule“ genannt. Die Schiffe aus dieser Zeit, mit ihren klassischen Gaffel-Takelagen und Gaffel-Toppsegeln, sind sicher mit am schönsten anzusehen. Im Jahr 1919 wurde die Formel angepasst, um die Schiffe etwas moderner und schneller zu machen. Dabei wurde die Breite etwas vergrössert und die Wasserlinie verlängert. Die Schiffe sind durch ihre Größe auch etwas schwerer geworden. Das Durchschnittsgewicht eines „Second Rule“-Schiffes liegt bei etwa neun Tonnen. Fast alle Schiffe ab der Second Rule sind nun Sloop-getakelt. Seit 1933 gilt die „Third Rule“, die noch immer Gültigkeit hat. Moderne Achter sind alle nach der dieser Formel gebaut. In den vergangenen 20 Jahren wurden sie aus Aluminium gebaut, um Gewicht zu sparen.

Bei den Achter-Regatten starten immer alle der historischen Klassen gemeinsam. Der Zuschauer fühlt sich zurück versetzt in frühere Zeiten, wenn viele Boote mit Gaffel-Takelage gemeinsam an der Startlinie sind. Gewertet wird dann in den Gruppen „First Rule“, in der Klasse „Neptun“, wo alles im Originalzustand (Holzmasten, klassische, weiße Dacron-Segel, Hilfsmittel dagegen wie z.B. selbstbekneifende Winschen sind nicht erlaubt) und die Klasse „Sira“, wo moderne Folien-Segel, Alumasten etc. erlaubt sind – und schließlich die „Modernen“.
Das erste Schiff im Ziel ist der Sieger (gesamt oder in den Gruppenwertungen), eine Berechnung von irgendwelchen Vergütungen oder Rennfaktoren entfällt.

Gesuchte Boote
Die „Achter“ sind mit ihrer ansehnlichen Größe, einer Länge über alles von rund 14 Metern und ihren klassischen Überhängen an Bug und Heck ausgesprochen majestätisch anzusehen. Seit der Jahrtausendwende haben klassische Boote immer mehr an Status und Ansehen gewonnen. Damit wurden auch die alten Achter zu den am meisten gesuchten Booten überhaupt. Eine beeindruckende Zahl klassischer „8-Metres“ ist seither nach höchsten Standards restauriert worden, was früher undenkbar gewesen wäre. Einschließlich der Werft-Generalüberholungen dürfte die Zahl der voll restaurierten Boote derzeit bei 200 weltweit liegen. Und man kann davon ausgehen, dass ständig um die 20 weitere Achter restauriert oder sogar neu nach alten Plänen gebaut werden. Viele werden über Generationen in einer Familie gehegt und gepflegt – und gesegelt, gerne unter Wettkampf-Bedingungen.

Jedes Jahr ein World Cup
Einmal im Jahr richtet die IEMA (International Eight Metre Association) eine internationale Weltmeisterschaft der Achter aus, den „World Cup“. Vier Mal wird in Europa gesegelt, in jedem fünften Jahr in Amerika, wo die Klasse ebenfalls stark vertreten ist. Im Sommer 2016 war der Königliche Yachtclub Toronto (Kanada) mit der Ausrichtung des World Cups an der Reihe. Im Jahr 2017 fand der World Cup in Hankø in Norwegen statt – zu Ehren des 80. Geburtstages Seiner Majestät König Harald von Norwegen. Er ist selbst ein hervorragender Segler, Ehrencommodore der IEMA und Eigner sowie Steuermann des Achters „Sira“, die 1936 für die königliche Familie gebaut wurde und heute von König Harald sehr wettkampforientiert in den Word Cups gesegelt wird.

Bericht: Dr. Volker Göbner, YCL; Bilder: Tobias Störkle, sailing-photography.com.
YCL 8mR WM2018 Vorschau 5

BN NEWS-Partner

X Yachts Banner

X Yacht Banner xm
zurück

Adresse

Bodensee-News BN
CH-8594 Güttingen
info@bodensee-news.ch

Impressum
Datenschutz