Fahrbericht Saffier SE 27 Leisure

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Fahrbericht Saffier SE 27 Leisure

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18.03.2025 - Daysailor mit Regatta-Genen - Saffier 27 - Foto: Julius Osner

BN/IBN-08.03.2025/ Carmen Somm


Nach der ersten Begegnung mit der Saffier SE 27 Leisure auf der Interboot freuen wir uns darauf, die elegante Yacht auf dem Bodensee zu segeln.

Als Europäische Yacht des Jahres 2021 wurde sie besonders wegen ihrer herausragenden Segeleigenschaften ausgezeichnet. Es ist ein herrlicher Herbsttag, und vor Langenargen weht es mit 2 Beaufort, in Böen auch mal 3. Die Saffier erwartet uns startklar am Steg von Ultramarin.

Erster Eindruck: schlank, sportlich, kompromisslos
Schon der erste Blick auf die schnittige Yacht mit ihrem niedrigen Freibord und dem stattlichen Carbonrigg lässt rasanten Segelspaß erwarten. Wir wollen den Wind nutzen und laufen aus. Lautlos schiebt uns der elektrische Aquamot POD-Antrieb aus dem Hafen. Die Position der Motorsteuerung an Steuerbord, genau dort, wo ich als Rudergängerin meine Beine hätte, ist gewöhnungsbedürftig – doch nach kurzer Zeit finde ich eine bequeme Sitzposition. Vor dem Hafen blasen uns zwei Windstärken ins Gesicht. Wir drehen den Bug in den Wind, setzen das Großsegel aus dem Lazybag, rollen die selbstwendende Fock aus und fallen ab.

Dynamik unter Segeln
Sofort nimmt die Saffier SE 27 Fahrt auf. Dank der hohen Formstabilität und dem Kielgewicht von 750 kg mit dem Standard-Kiel segelt sie sich angenehm aufrecht. Bequem sitzt man als Rudergängerin in Lee. Optional gibt es auch gepolsterte Sitzflächen und Lehnen, die zusätzlichen Komfort bieten. Durch die beiden elektrischen Winschen, die sich von beiden Seiten bedienen lassen, hat man auch Einhand Fock und Großsegel im Griff. Ohne Kraftaufwand lassen sich die Segel per Knopfdruck effizient und präzise trimmen, was das Handling insbesondere bei wechselnden Windverhältnissen erleichtert.

Das Steuerrad ist extrem leichtgängig und neutral – fast zu neutral. Persönlich schätze ich es, wenn ich am Ruder etwas Anlehnung habe, das hilft beim feinfühligen Steuern. Wer mehr Rückmeldung sucht, sollte über die Pinnensteuerung nachdenken, die alternativ erhältlich ist. Nach einigen Wenden haben wir ein Gefühl für das Boot entwickelt. Es geht flott gegen den Wind – 4 Knoten sind drin.

Downwind mit Gennaker
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Saffier 27 - Foto: Julius Osner

Zurück geht es unter dem 66 Quadratmeter großen, orangefarbenen Gennaker. Zu zweit wäre das Setzen machbar, doch zu dritt mit Paul am Fall ist es doch viel einfacher und entspannter. Die zwei optionalen zusätzlichen Winschen an Deck sind hier Gold wert, um den Gennaker gleich nach dem Setzen dichtzunehmen und zu trimmen. Jetzt geht es richtig ab. In einer Bö kratzen wir an der 6-Knoten-Marke. Wir spüren es – eine Windstärke mehr, eine Welle, die schiebt, und wir könnten ins Gleiten kommen.

Doch auch so macht die schnelle Gennakerfahrt Spaß. Das Boot lässt sich gutmütig und sicher steuern, auch mal anluven und Druck machen ist kein Problem. Mit ein paar Halsen geht es zurück in Richtung Hafen. Diese Manöver lassen sich einfach, sicher und flüssig fahren. Segelspaß par excellence. Und schon sind wir da: Fock auf, Gennaker bergen, ein letzter Halbwindschlag zurück vor die Hafeneinfahrt, aufschießen und Segel bergen.

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Dabei sein beim Segeln: YouTube youtube.com/watch?v=HdtnU76s1nM (Foto: Print Screen)

Auch unter Motor einfach zu manövrieren
Der elektrische Antrieb erleichtert das Handling enorm. Ein leichter Druck auf den Schalthebel sorgt für sanften Vorwärtsschub, der das Bergen des Großsegels im Lazybag erleichtert. Mit Schub geht es zurück in den Hafen. Über die Batteriekapazität machen wir uns keine Sorgen. Vollgeladen reicht die Kapazität für ca. 5 Stunden, problemlos quer über den See. Die Saffier SE 27 lässt sich unter Motor einfach und präzise manövrieren, in der Hafengasse drehen und sanft längsseits anlegen. Auch bei stärkerem Wind bleibt sie gut kontrollierbar und reagiert direkt auf Steuerbefehle.

Komfort & Entspannung
Wir alle kennen die heißen Sommertage am Bodensee, wenn der Wind auf sich warten lässt. Mit den Polstern auf dem breiten Heck und den Cockpitbänken, aber auch auf dem flachen Vorschiff lässt sich herrlich Sonnenbaden oder ein Buch lesen, bis die Thermik einsetzt. Um nach einer Abkühlung im See wieder bequem an Bord zu kommen, lohnt sich auf jeden Fall die 480 Euro-Investition (zzgl. Mwst.) in die optionale Badeleiter.

Zu einem gelungenen Segelausflug gehört aber auch ein kühles Getränk und zum Abschluss ein Manöverschluck. Unter dem Niedergang kann eine elektrische Kühlbox eingebaut werden, die ausreichend Platz für mehrere Flaschen und Snacks bietet. So bleibt alles auch an heißen Sommertagen kühl und griffbereit. Dann also – Prost auf einen gelungenen Segeltag!

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Saffier SE: Unter Deck - Foto: Julius Osner

Nächte an Bord – minimalistisch – zum Schlafen reicht’s
An Deck ist die Saffier SE 27 kompromisslos auf Segelspaß getrimmt. Unter Deck müssen jedoch einige Einschränkungen in Kauf genommen werden. Stehhöhe, Pantry oder Nasszelle sind nicht vorhanden, aber bei diesem Boot auch nicht vermisst. Dennoch bieten die vier Kojen genügend Platz, um mit Familie, Freundinnen oder Segelkollegen ein schönes verlängertes Wochenende auf dem Bodensee zu verbringen

Die Häfen am See verfügen über eine ausgezeichnete Infrastruktur mit Duschen und Toiletten, sodass die fehlenden Annehmlichkeiten an Bord problemlos ausgeglichen werden können. Zudem gibt es in nahezu jedem Hafen eine gute Auswahl an Gastronomie, die zum Verweilen einlädt.

Fazit: Agiler Daysailer für Segelspaß und Weekends
Die Saffier SE 27 Leisure wird von der Bauwerft klar als Daysailer positioniert. Mit einem Tiefgang von 1,15 Metern (Kurzkiel) oder 1,65 Metern (Standardkiel) und einer Breite von 2,60 Metern passt die Yacht hervorragend auf den Bodensee. Sie läuft schon bei einem leichten Bodenseewindchen und ist, auch wenn es auffrischt, einfach und mit Spaß handzuhaben.

Auch ein Wochenendausflug mit Übernachtung am anderen Seeufer ist möglich. Komfort, wie man ihn von einem H-Boot oder einer Lacustre kennt, ist allemal vorhanden. Wer vor allem Segelspaß sucht – sei es für einen kurzen Schlag am Abend oder für ein sportliches Wochenende –, wer anderen Seglern gerne mal das Heck zeigt oder an einer Mittwochsregatta um die vorderen Plätze mitreden will, findet mit der Saffier SE 27 ein ideales Boot.

Preis
Die Saffier SE 27 gibt es in der Grundausführung ab € 99.500,- zzgl. MwSt. Unser von Ultramarin (Partner von BN) mit Elektronik von Raymarine ausgestattetes Boot ab Kressbronn kommt auf € 187.030 zzgl. MwSt. Alle künftigen Boote sind mit B&G Elektronik verbaut. Die Transportkosten werden von Ultramarine tagesaktuell berechnet.

Carmen Somm, Redaktion IBN

 

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